Schlagwort: Brasilien

Folge 36: Brasiliens Favela Voyeurismus

Arme Carolina Maria de Jesus! Vielleicht unsere ärmste Folge überhaupt. Wir haben ihr „Tagebuch der Armut“ von 1962 gelesen, in dem sie ihren Alltag in einer brasilianischen Favela beschreibt. Aus unerfindlichen Gründen entwickelte sich unsere Diskussion nicht wie geplant – etwas kam dazwischen (Leben? Müdigkeit? Feierabend?) und unsere Argumentation rollten wir nicht wie geplant auf. Wir erwähnen das Konzept der Intersektionalität ohne es zu definieren (unsere Spezialität) und kritisieren den „cultural and social voyeurism“ obwohl wir zugleich Voyeurinnen bleiben. Vor allem in dem brasilianischen Film „Cidade de Deus“ (City of God) dessen Romanvorlage von Paulo Lins wir uns für eine andere Folge aufheben. Beim Stichwort Gewalt, Armen-Stereotype und Favela Voyeurismus muss auch Kusturica mal wieder herhalten (z.B. „Die Zeit der Zigeuner“ von 1991) und so bleiben wir mal wieder Meister des Name Dropping. Viel Spaß mit der Folge! Weiterlesen

Folge 27: Daniel Galera

Von Apfel- und Kaffee-Sünden kommen wir zu Daniel Galeras Roman „So enden wir“. Ein Universitätsroman aus Brasilien, dessen reale Bezüge wir nur als Dystopie begreifen können. Ein Studentenkollektiv, gegründet in den optimistischen 1990er Jahren, trifft sich dreißig Jahre später anlässlich des Todes eines seiner Mitglieder. Der Journalist wurde bei einem bewaffneten Raubüberfall getötet. Hitze, Digitalisierung, Ausgrenzung von Minderheiten, Juni Demonstrationen in Porto Alegre etc. Hier lernen wir das Brasilien kennen, dass wenige Jahre später einen Rechtspopulisten zum Präsidenten wählte. Weiterlesen

Folge 21: Chico Buarque

Mit Chico Buarques Buch „Mein deutscher Bruder“ von 2014 starten wir unsere lusophone (portugiesisch-sprachige) Reihe, wobei Thomas Mann nicht weit entfernt bleibt. Der brasilianische Autor und Musiker erzählt von seinem deutschen Halbbruder, Horst Günther, der tatsächlich in der DDR als Sänger gelebt hat. Das Buch lebt von einem literarischen Namedropping, was zynisch treffend, trotz der ernsten Thematik (es spielt zur Zeit der Militärdiktatur), uns zum Lachen bringt. Während Cece über Aprikosen im Haar trällert, singt Emma den Liedtext „Nossa“ und ist völlig schockiert über ihre Bedeutung:) Neben der Rubrik „Vorlesen“ ist diesmal die Rubrik „Brasilien für Dummys“ auch dabei, wobei uns ein Einblick in das Werk Chico Buarques Vater Sérgio Buarque de Holanda rettet. Achso, wie man eine Kokosnuss melkt erklären wir auch! Springt auf! Weiterlesen

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